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Job Description Data Steward

Ein neues Berufsbild zur Unterstützung beim Forschungsdatenmanagement nimmt Form an. Von Birte Lindstädt und Konrad Förstner:

ZB MED ist in viele Forschungsprojekte involviert, in denen es darum geht, Forschende in den Lebenswissenschaften im Forschungsdatenmanagement zu unterstützen. Ein Schwerpunkt liegt in der Beteiligung an fachspezifischen Konsortien der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur. Neben der Entwicklung und Bereitstellung von technischer Infrastruktur geht es in diesen Projekten auch darum, den Forschenden persönliche Beratung und Unterstützung anzubieten – unter anderem durch Data Stewards. Aktuell wird mit der Berufsbezeichnung eine große Bandbreite an Tätigkeiten und Verantwortlichkeiten verknüpft. Zudem gibt es inzwischen viele Definitionen der Aufgaben von Data Stewards. Das Dutch Testcentre for Life Sciences versteht darunter beispielsweise „responsible planning and executing of all actions on digital data before, during and after a research project, with the aim of otimising the usability, reusability and reproducibility of the resulting data“.[1]

Data Stewards bei ZB MED

Bei ZB MED kommen Data Stewards bislang in den NFDI-Konsortien NFDI4Health und NFDI4Microbiota sowie im Forschungsprojekt EmiMin zum Einsatz. Sie erproben dort das Tätigkeitsfeld „on the job“. Die Aufgaben reichen von der Erarbeitung von Metadatenstandards für die Publikation von Forschungsdaten über die Datenkuratierung bis hin zur Konzeption und Durchführung von Trainings im Bereich Forschungsdatenmanagement. Kennzeichnend für alle diese Tätigkeiten: der enge Austausch mit den Forschenden. Unsere Data Stewards nehmen hier eine Mittlerrolle zwischen den Wissenschaftler:innen und den Infrastruktur- und Softwareentwickler:innen im Projekt ein.

ZB MED gestaltet die Aus- und Weiterbildung von Data Stewards

Um Personen für die Tätigkeiten in dem neuen Feld Data Stewardship zu qualifizieren, beteiligt sich ZB MED an dem 2021 erstmals durchgeführten Zertifikatskurs Forschungsdatenmanagement. Mit den Partnern fdm.nrw, TH Köln und ZBIW hat ZB MED diesen Kurs konzipiert und übernimmt auch einzelne Module in der Lehre. Inhaltlich umfasst der Lehrplan eine Vielzahl von Themen, die die Basis für eine Tätigkeit als Data Steward legen: Neben den Grundlagen des Forschungsdatenmanagements stehen Open Science, Recht, Metadaten, Programmieren und technische Infrastruktur, disziplinspezifische Besonderheiten im Forschungsdatenmanagement, Beratung und Schulung sowie Projektmanagement im Curriculum. Als weiterer Baustein in der Aus- und Weiterbildung von Data Stewards beteiligt sich ZB MED an der Initiative „The Carpentries“. Mehrere Expert:innen von ZB MED arbeiten bei der Durchführung der meist zweitägigen Kurse als Instruktor:innen oder Trainer in einem „Train-the-Trainer“-Ansatz mit. In den Workshops werden Basiskenntnisse des Programmierens und andere praktische datenwissenschaftliche Fähigkeiten vermittelt. Auch grundlegende Konzepte und Computational Thinking stehen auf dem „Stundenplan“. Zielgruppen der Kurse sind Forschende und Bibliothekar:innen, aber auch Mitarbeiter:innen in Forschungsdezernaten, Rechen- oder Medienzentren.

Data Stewardship als Forschungsgegenstand

ZB MED beschäftigt sich auch wissenschaftlich mit der Thematik – im Projekt DataStew: Data Stewardship in deutschen akademischen Forschungsinstitutionen – Untersuchung des Status Quo und Empfehlungen für Aus- und Profilbildung. Im Auftrag des BMBF nähern wir uns in Kooperation mit der USB Köln der Frage, wie in Zukunft die Aus- und Weiterbildung angegangen werden kann und welche expliziten Rollen und Einsatzorte den künftigen Data Stewards zukommen können.

Weitere Informationen:


Dieser Beitrag erschien erstmalig im ZB MED-Jahresbericht 2021.

[1]Dutch Testcentre for Life Sciences, „What Is FAIR Data Stewardship?“, o. J. https://www.dtls.nl/fair-data/data-stewardship

DOI (Digitalausgabe): https://doi.org/10.48664/r9zh-yt19

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