Strategisches Lizenzmanagement: Netzwerken. Verbinden. Verhandeln.

Petra Labriga übernahm 2021 die Leitung des Strategischen Lizenzmanagements. Hier gibt sie einen persönlichen Einblick in ihre neue Aufgabe.

„Mögest Du in interessanten Zeiten leben.“
Chinesisches Sprichwort

Man kann unserer Zeit vieles nachsagen, aber langweilig ist sie nicht. Ich bin inmitten der Pandemie zu ZB MED gekommen und schreibe diesen Blogbeitrag unter den verheerenden Eindrücken des Krieges in der Ukraine. Das, was mir persönlich und beruflich am wichtigsten ist: Verbindung, scheint gegenwärtig an vielen Stellen unterbrochen. Nach Jahren des physischen Abstandes voneinander gewöhnen wir uns erst langsam wieder an ein normales Miteinander und sind immer noch weit von einer beruflichen und privaten Normalität entfernt. Umso mehr freue ich mich, dass ich in meiner Rolle als Leitung des Strategischen Lizenzmanagements bei ZB MED meine Freude an Verbindung und die Lust am Netzwerken leben kann.

Bei ZB MED kann ich auf tiefes Wissen und vielseitige, bereits vorhandene Lizenzierungstätigkeiten aufbauen und eng mit den Fachexpert:innen in den Bereichen Fachreferat, Erwerbung, Informationsversorgung, Open Science und Recht zusammenarbeiten. Durch die Bündelung der Lizenzierungsaktivitäten von ZB MED verbessern sich die Chancen auf Verhandlungserfolge mit den Partnern und Anbietern im wissenschaftlichen Publikationsmarkt.

Wiederum in engem Kontakt mit den Nutzenden und ihren Communities ermittle ich mit Kolleg:innen, wie wir den Bedürfnissen von Forschenden und Praktiker:innen am besten gerecht werden. In Gesprächen, Umfragen und Tiefeninterviews ermitteln wir, welche Art der Informationsversorgung die Lebenswissenschaftler:innen benötigen und von uns erwarten. Wir behalten stets im Auge, welche Literatur wie gut versorgt ist und wo der Einsatz von ZB MED-Mitteln, so dies finanziell möglich ist, angeraten ist. Angebote von ZB MED für die Fernzugriffs- und  Konsortiallizenzen sowie die Teilnahme an Transformationsverträgen wie Deal leisten einen wichtigen Beitrag zur Versorgung von Forschenden mit lebenswissenschaftlicher Literatur in Deutschland.

Natürlich ist ZB MED keine Insel und kooperiert eng mit anderen Bibliotheken und Arbeitsgemeinschaften oder bringt sich in Gremien und Verbänden ein. Der fachliche Austausch und die Kooperation unterstützt die gegenseitige Befruchtung und ständige Erneuerung erfolgreicher Informationsarbeit. Obwohl ich bereits seit fast 30 Jahren für und mit Bibliotheken arbeite, freue ich mich darauf, neue Gebiete kennenzulernen wie zum Beispiel den Bereich der Wissenschaftspolitik.

Ich habe die längste Zeit meines Arbeitslebens „hinter“ der Paywall verbracht. Als ehemalige Anbieterin von kostenpflichtigen Informationsdienstleistungen für Forschung und Entwicklung ist mir die Welt und Arbeitsweise von Verlagen, Aggregatoren und Infrastrukturanbietern sehr vertraut. Jetzt die Transformation hin zu einem zwar nicht mehr neuen, aber noch immer nicht markt-dominanten Modell der Open-Access-Publikation als Schnitt- und Verbindungsstelle zu begleiten und diese zu fördern, stellt für mich noch einmal sicher, dass meine beruflichen Zeiten interessante bleiben.

DOI (Digitalausgabe): https://doi.org/10.48664/bhcy-t425

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